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PC Player (german)

Scans

Quake shareware review.

Transcription

3D-Actionspiel für Fortgeschrittene und Profis

QUAKE

(SHAREWARE)

Seitdem Apogee im 3D-Action-Bereich auch ein heißes Eisen im Feuer hat, scheint die Entwicklung von "Ouake" bei id-Software auf wundersame Weise gute Fortschritte zu machen. Plötzlich gibt es die Shareware-Version fast zum Nulltarif.

Quake - das heißt auf deutsch "Beben". Nun, das ist einem erst einmal egal. wenn man gemütlich in den Ohrensessel gelümmelt bei Oma und Opa aus papierdünnen Täßchen Tee schlürft und nebenbei am einen oder anderen selbstgebackenen Butterkeks knabbert. Ganz und gar nicht egal ist das allerdings, wenn plötzlich der Boß aus der Forschungsstation anruft und mit panischer Stimme erklärt, daß mit dem neuen Transportsystem etwas ganz furchtbar schief lief. Das "Slipgate" ist eigentlich dazu da, Geräte und Personen ohne Zeitverzögerung von einem Ort zum anderen zu transportíeren. Offensichtlich hat eine Rasse in einer fremden Dimension die Vorteile dieses Transportsysterns schätzen gelernt. Genauer gesagt: Auf der Slipgate-Plattform sind Horden von Monstern aufgetaucht, die alle anwesenden Wissenschaftler unfreundlicherweise und ziemlich abrupt ins Jenseits beförderten. Der Boß befürchtet nun eine Invasion der Aliens. die er in seiner freundlich blumigen Sprache mit dem Codenamen "Quake" belegt hat. Als Topmann der Organisation läßt man also grummelnderweise den Tee stehen, gibt Omi und Opi ein Abschiedsküßchen. schnappt sich seine Streitaxt sowie die hand liche Schrotflinte und zieht wieder einmal aus, um die Menschheit zu retten.

Eigentlich ist der Auftrag ganz einfach: "Schnapp Dir alle Gegen stånde", "Probiere alle Schalter aus", "Erledige alle Gegner", "Finde den Ausgang der Alien-Gewölbe« und "Bleibe am Leben". Keine Überraschungen also für den hartgesottenen Action-Helden; der Tee wird bestimmt nicht kalt. Furchtlos betritt man den ersten Level - und hat sofort einen Mordsköter Marke Rottweiler am Hals. So schnell, wie sich dieses Biest bewegt, kann man kaum reagieren. Sein grunzendes Herrchen (Grunt) mit der schmucken Schrotflínte steht gleich dahinter und perforiert den Kämpfer nach Leibeskräften.

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Der nächste Gegner ist nicht minder furchteinflößend. Das muß der tapfere Recke erfahren. als er sich fast unbemerkt von hin- ten an den dahintapsenden Oger anschleicht. Leider etwas zu dicht. denn das unhandliche Gerät. das das Untier locker hinter sich herschleift, stellt sich als Kettensäge vom Kaliber "Waldra- dung« heraus. Aus der Ferne beobachten ist das auch keine gute Idee. denn dann wirft der Gute mit scharfen Granaten um sich. Die Ritter (Knights) schlagen mit ihren Schwertem aus einer ziemlichen Entfernung zu. Die ılombiesı lassen sich zur Stei- gerung der Vorfreude weder mit der Schrotflinte noch mit der

Axt erledigen. Sie kippen zwar erst einmal urn, stehen aber nach kurzer Zeit wieder auf. ber ııfiendı springı in Riesensäızen auf den Unbedarften zu und schlägt wild mit seinen Armen um sich. Da sind die ›Scrags« eher friedliche Kreaturen. Sie schweben in

der Luft und spuckcn mit grünen Schleim- spriuern. Der giganti- sche Yeti greift mit sei- nen Riesenprankcn an oder schießt aus der Entfernung mit blauen Blitzen auf den Kåmp~ fer. Zu guter letzt war- tet im hintcıèn Gewöl- be ein lodcmder Rie- sen-Unhold. der mit Foueıbällcn wirft. Alles in allem kommt

man da mit einer niedlichen Stıeitaxt und der süßen Schrotflin- te nicht weit. Die lfiecher waren allerdings so nett und haben in den Gewölben jede Menge Waffen verteilt. ilñchtigstes Spielzeug ist die ıdoppelläuñge Schrotílinteıı. Die macht zweimal so hef- tig ııkrachı wie die einfache Ausführung. und zwar in jeder Hin- sicht. Die ııflagelpistole« ist dagegen so eine Art Maschinenpi- stole des Mittelalters; hier macht es di e schiere Massea n Geschos- sen. Die "Super-Nagelpistøle« arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip, ist aber durchschlagkräftiger. Beide Waffen sind leider relativ flott leergeschossen. Hit dem ıßranatwerferı bekommt der Held eine Wumnıe in die schwitzigen Händchen, mit der er es dem Oger so richtig heimzahlen kann. Der Apparat benötigt ebenfalls Granaten. Allerdings will die Handhabung geübt sein. Sonst kommen die eben verschossenen Dingerchen auf schrägen

Untergründen und auf Treppenabsätzen zum Absender zurückgekullert. Soweit wäre das kein Problem. wenn die Süßen nicht mit einer Zeitverzögerung explodieren würden. Der Raketenwerfer feuert ebenfalls Granaten ab, verschießt diese aber in einer geraden Bahn und läßt sie sofort beim Empfänger deıonie- ren. Das Gerätehen benutzt man also wie eine Schrotflinte. Zu nahe sollıeder Kåmpferjedoch nicht bei der Detonation stehen. Die Granate ist übrigens die einzige Munition, welche die Zombies in handgerechte Stücke zerlegt. Die Waffen werden mit unterschiedlicher Munition bestückt: In die beiden Schrotflin~ ten passen Schrotpatronen, die Nagel- und die Super-Nagelpisıole will mit Nägeln gefüt-

tert werden und der Granat- und der Raketenwerfer fressen Gra- naten. Die Munition liegt handlich abgepacktan allen möglichen und schwer erreichbaren Stellen des Gewölbes herum. Der freund- liche Alien-Berater kann pro Munition:-Variante nur eine maxi- male Stückzahl mit sich herurnschleppen. überschüssige Muni- tion in den Kisten geht auf Nímmerwiedersehen verloren. Natür- lich gibt es eine medizinische Versorgung; auch hier geht erst einmal nicht mehr als die üblichen 100 Prozent. Die einzige Aus~ nahme bildet die "Mega-Medizinır, die kurzzeitig bis maximal auf 200 Prozentauffrischt. Weiterhin stehen blaue und gelbe Rüstun- gen zur Verfiigung, die möglichst lange die Unversehrtheit der oberen Hautschicht sicherstellen sollen. Mit Rüstung macht ein Treffer weniger aus. Dann gibt es noch das begehrte (und mei- stens gut versteckte) blaue ›0uake«-Symbol. Dieses verwandelt den ohnehin schon gut bewaffneten Jungen in einen Berserker. Jeder Treffer, ob mit der Axt. der Schrotflinte oder dem Rake- terwrerfer. richtet jetzt gleich viermal so viel Schaden an. Neben dem ›Schut2pentagrammı (Pentagram of Protection) gibt es noch den :Biologischen Anzug« (Biosuite). mit dem man für kurze Zeit schadlos in Säureseen herumplanschen kann. Wasser, Tümpel und giftige Kloaken gibt es in den Gewölben genug. Fast immer liegen nützliche Extras unter der Wasser-

oberilâlche verborgen, und in einigen Situationen wollen unter- irdische Höhlen aul der Suche nach dem Ausgang durchtaucht werden. Nur allzuschnell vergißt der Kåmpferin der Hektik. daß er kein Fisch ist und gelegentlich eben doch mal luft holen muß. Zu lange Tauchgänge werden mit gesundheitlichen Einbußen bestraft. Unter Wasser wird die Sicht außerdem schlechten Tribe Gewässer versehleiern den Weitblicir. und obendrein verschwimmt und wabert das Bild vor den Augen des Hobbytauchers. Im Gelände wimmelt es von versteckten Räumen. Mal muß eine wand angeschossen werden. so daß sie den Weg freigibt. ein anderes Mal ist ein beherzter Sprung in die Tiefe angesagt. Zur Belohnung gibt es wertvolle Waffen, Quake-Symbole, dringend benötigte Heilmittel oder einfach nur Munition. Generell ist die Spielwiese der Außerirdisdıen ziemlich verwinkelt angelegt. Überall finden sich schräge Flächen. Brüdren, Treppen. Portale. schmale Simse. Fahrstühle und Ieleporter. In der ersten Schreck-

selıunde wäre eine Karte recht hilfreich, es wurde allerdings keine program- mien.. Aber siehe da: Haider Recke ein Gebiet erst einmal erforscht, findet er sich

überraschend gut zurecht. Weitere nette topologische Merkma- le: automatischewaflen in den Wänden, sich absenkende Decken, durch die Gegend sausende Bolzen und stachelige Wände. Viel- fach wird eine Tür oder ein Teleporter nur durch einen Schalter geöffnet. Die rcmpelt der Kämpfer entweder an oder verpaßt ihnen eine Ladung mit der Waffe. Andere Türen kann er nur mit farbigen Schlüsseln öffnen. die es in Gelb und Blau gibt. Auf niedrige Sirnse kann er außerdem hinaufhüpfen. Vier Sehwierigkeitsgradc warten auf den Reinigungsmann: Drei davon wählt er einfach, indem er in der Starthalle durch den ent-

sprechenden Tele- porter läuft. Der Schwierigkeitsgrad ıflightmare« (Alp~ traum) hat einen versteckten Ein- gang. Wer über ein Netzwerk verfügt, kann mit bis zu sechzehn Gleichge

sinnten in das Reich der Monster einfallen. Wahlweise geht es dann zusammen gegen die Monsterbrut oder "Jeder gegen jedem. Alle Spieler dürfen die Kleiderfarbe frei wählen. Außer- dem auf Wunsch einstellbar ist eine zeitliche Begrenzung und ein Limit für die zu erwartenden Abschüsse. Im Team-Modus kön- nen die Waffen so programmiert werden. daß sie die Kameraden nichtverwunden. Außerdem gibtes für zwei Spieler eine Hodeın~ Option sowie eine Einstellung für das Spiel über das Internet. Gold Player oder nieht? Das Spiel hat das Potential zu einem "Gold Playerır. Leider gibt es einen gewaltigen Haken: Man hat es viel zu schnell durchgespielt. Deshalb gibt es fiir die hier gete- stete Shareware-Version die begehrte PC-Player-Auszeichnung nicht. Mit Blick auf die wesentlich umfangreichem Vollversion (anschließender Beitrag) wäre ein "Gold Player« gerechtfertigt. Technik Tip: An Quake sollte sich nur derjenige wagen. der min- destens einen Pentium sein Eigen nennt. Wir setzen noch eins drauf und empfehlen als untere Grenze einen Pentium/90. Selbst dann können Sie eigentlich nur in der niedrigsten Auflösung von 320 mal 200 Punkten vernünftig spielen. Mit einem DX4/100 läuft das Spiel zwar auch, allerdings sollte man dann den Bildaus- schnitt verlrleínern. Super-VGA können Sie nur einstellen. wenn die Grafikkarte über ein VESA-BIOS ab der Version 2.0 verfügt. Das kann man für viele Grafikkarten mittels des "Display Doc- tors« von Scitech-Software nachrüsten (siehe Ausgabe 7/96, ›So wird SVGA schnellere). Bei SVGA sollte in Ihrem PG aber minde- stens ein Pentium/ 166 ticken. Sonst verkommt die 3D-Action zur Diashow. Quake ist nebenbei bemerkt übrigens das erste Spiel, daß aufeinern Pentium/Pro besser läuft als auf einem gleichge- takteten Normal-Pentium. (hf)